In Berlin sind unglaubliche 576 Spinnenarten bekannt, davon gehören 36 Arten zur Familie der Radnetzspinnen. Knapp ein Drittel der Radnetzspinnen ist gefährdet, besonders Arten, die an Moore, Trockenrasen und Heidelandschaften gebunden sind. Gehen Sie mit uns auf die Suche nach den Netzbaukünstlern und gewinnen Sie spannende Preise bei unserer Monatsverlosung. Oder lernen Sie in unserem Spinnen-Quiz und Video-Vortrag mehr über Aussehen, Verhalten und Lebensraum der Achtbeiner. Viel Spaß beim Mitmachen!
Die Verlosung im Oktober ist beendet
Vielen Dank an alle Teilnehmenden! Im Oktober wurden 18 Beobachtungen unserer Zielarten aus der Gruppe der Radnetzspinnen eingereicht. Am häufigsten wurde die Gartenkreuzspinne (Araneus diadematus) gemeldet - kein Wunder, die Art ist häufig, weit verbreitet und ihre Netze auffällig. Durch den Wettbewerb gelang ein Erstfund der Sektorspinne (Zygiella x-notata)im ArtenFinder Berlin. Die Art ist jedoch häufig und es überrascht eher, dass sie vorher noch nicht dokumentiert wurde.
Hubert Pieper konnte mit zwei Beobachtungen und etwas Glück den "Kosmos-Spinnenführer" von Heiko Bellmann u.a. gewinnen. Benedikt Hülsmann und Fabian Holz können sich beide über eine ArtenFinder-Überraschungstüte freuen. Herzlichen Glückwunsch an die Gewinner*innen!
Sektorspinne (Zygiella x-notata)
Foto: Hubert Pieper
Wespenspinne (Argiope bruennichi)
Foto: Benedikt Hülsmann
Vierfleckkreuzspinne (Araneus quadratus)
Foto: Fabian Holz
Orangenkreuzspinne (Araneus alsine)
Die Orangenkreuzspinne oder Sumpfkreuzspinne gehört zu unseren farbenprächtigsten Spinnen. Ihre beeindruckende rote Färbung mit den weißen Punkten hat ihr auch den Namen Erdbeerspinne eingebracht. Die Art lebt auf feuchten Wiesen und in Mooren. Da diese Lebensräume immer mehr verschwinden, gilt die Orangenkreuzspinne in vielen Gebieten Deutschlands als Gefährdet – in Berlin ist sie sogar vom Aussterben bedroht. Die Tiere sind auch wegen ihrer heimlichen Lebensweise schwer zu finden: Meistens sitzen sie in einem zusammengerollten Blatt in der Nähe ihrer bodennahen Netze und lauern auf Beute. (Bild: Pindactica e.V.)
Gartenkreuzspinne (Araneus diadematicus)
Die Gartenkreuzspinne ist wohl die bekannteste Spinnenart bei uns. Ihr prägnantestes Merkmal ist das weiße Kreuz auf dem Hinterleib. Oft sitzen die Tiere in Wiesen, Hecken oder Gärten an hohen, festwachsenden Pflanzen und spannen dort ihr typisches Radnetz. Die Art lässt sich auch noch bis in den späteren Herbst beobachten und ist für den Menschen ungefährlich. (Bild: Pindactica e.V.)
Vierfleckkreuzspinne (Araneus quadratus)
Die Vierfleckkreuzspinne ähnelt sehr der Gartenkreuzspinne, ist aber noch etwas größer. Erstere hat eine kontrastreichere Färbung an den meist geringelten Beinen und oft einen grell gefärbten Hinterleib. Die namensgebenden vier weißen Flecken auf dem Hinterleib sind paarig angeordnet, abhängig von der Grundfärbung aber manchmal nur schwer zu entdecken. Die Vierfleckkreuzspinne besiedelt ähnliche Lebensräume wie die Gartenkreuzspinne, hat aber eine Vorliebe für Offenlandlebensräume, wo sie Heuschrecken jagt. (Bild: Pindactica e.V.)
Sektorspinne (Zygiella x-notata)
Die Sektorspinne bestimmt man am besten anhand ihres Netzes: Die Tiere bauen ihr Netz gerne an Fenster und in Winkeln von Häuserwänden. Ein typisches Merkmal sind die fehlenden Sektoren im Netz, die aber über einen einzigen Signalfaden mit einem Schlupfwinkel verbunden sind, wo die Spinne sich tagsüber versteckt. Das geübte Auge kann die Spinne an folgenden Merkmalen erkennen: stark geringelte Beine, silbergrauer Hinterleib mit blattähnlicher Zeichnung und eine dunkel gefärbte Partie auf dem bräunlichen Vorderkörper. Es gibt aber einige Verwechslungsarten. (Bild: Pindactica e.V.)
Wespenspinne (Argiope bruennichi)
Die Wespenspinne ist mit ihren gelb-schwarz-weißen Streifen unverwechselbar, vor allem die bis zu 25 Millimeter großen Weibchen. Die Art besiedelt oft Wiesen und Weiden mit hoher Vegetation. Dort bauen die Tiere ihr typisches Netz, das anhand eines senkrechten, zickzackförmigen Bandes, dem Stabiliment, zu erkennen ist. Meist erbeutet die Wespenspinne Heuschrecken und andere mittelgroße Insekten. Die Art scheint von den höheren Temperaturen im Zuge des Klimawandels zu profitieren und hat sich in den letzten Jahrzenten stark ausgebreitet. (Bild: Pindactica e.V.)
Testen Sie Ihr Wissen über Radnetzspinnen
Wie balzen Spinnenmänner? Was macht Spinnennetze klebrig? Und leben Spinnen auch im Wasser? Testen Sie jetzt Ihr Wissen über Radnetzspinnen in unseren beiden ArtenFinder-Quizzen für Anfänger*innen und Fortgeschrittene. Viel Spaß beim Rätseln!
Radnetzspinnen finden und erkennen
Spinnen sind meisterhafte Jäger, Fallensteller und Baumeister. Besonders die Radnetzspinnen sind gut für die Naturbeobachtung geeignet: Sie sind relativ leicht zu finden und anhand typischer Muster und Formen leicht zu bestimmen. In diesem Vortrag erklärt Hendrik Geyer, Spinnenexperte und Mitarbeiter im ArtenFinder-Projekt, woran man einige häufige Spinnenfamilien erkennt, und stellt die fünf Zielarten unseres Entdeckerkalenders 2023 näher vor.
Der ArtenFinder für Kinder ist ein Online-Meldeformular, mit dem Kinder - am besten in Begleitung eines Erwachsenen - möglichst einfach dem Thema "Naturbeobachtungen erfassen" annähern können. Das Meldeformular ist ein Angebot unserer Partner aus Rheinland-Pfalz. Wichtiger Hinweis: Die Online-Karte des Meldeformulars ist auf Rheinland-Pfalz ausgerichtet. Bewegen Sie die Karte nach Berlin, um Fundpunkte in Berlin einzutragen. Die Meldungen erscheinen im ArtenFinder Berlin.
egleitet wird das online Meldeformular von einem Sticker-Entdeckerheft. Jede gefundene Art kann im Entdeckerheft mit einem Sticker eingeklebt werden. Weitere Hintergrundinformationen speziell für Erzieherinnen und Erzieher finden sich in einem Begleitheft. Das Sticker-Entdeckerheft sowie das Begleitheft finden Sie zusammen mit weiteren Medien hier in der Mediathek der Stiftung Natur und Umwelt.