In Berlin gibt es etwa 300 Wildbienenarten, fast die Hälfte davon ist gefährdet. Leider sind Wildbienen nur sehr schwer anhand von Bildaufnahmen zu bestimmen, selbst für Expert*innen. Eine Ausnahme sind die Hummeln: Sie eignen sich relativ gut für die Fotobestimmung. Im Mai möchten wir die Aufmerksamkeit daher auf diese Wildbienen richten: Gehen Sie auf die Suche nach Hummeln und gewinnen Sie spannende Preise bei unserer Monatsverlosung. Oder lernen Sie in unserem Hummel-Quiz und Video-Vortrag mehr über Aussehen, Verhalten und Lebensraum von Garten-, Erd- und Ackerhummel. Viel Spaß beim Mitmachen!
Die Verlosung im Mai ist beendet
Vielen Dank an alle Teilnehmenden! Insgesamt haben uns 13 Beobachtungen an der Verlosung teilgenommen. Es hatte sich aber auch eine Pelzbiene fälschlicherweise eingeschmuggelt.
Carsten Eggers konnte mit insgesamt sechs Hummelfunden das Wildbienen-Bestimmungsbuch ergattern. Auf den beiden anderen Plätzen konnten sich Mara Jahn und Christine Kronfoth jeweils über eine ArtenFinder-Überraschungstüte freuen. Herzlichen Glückwunsch an die Gewinner!
Ackerhummel. Foto: Carsten Eggers
Erdhummel. Foto: Christine Kronfoth
Steinhummel. Foto: Mara Jahn
Steinhummel (Bombus lapidarius)
Die Steinhummel hat einen schwarzen Körper mit rotbrauner Spitze am Hinterleib. Die Tiere zeigen eine Vorliebe für Klee und sind deshalb sowohl in Gärten als auch auf intensiv beweideten Flächen zu finden. Im Mai fliegen ausschließlich die überwinternden Königinnen. Im Sommer sind dann auch die zusätzlich gelb gestreiften Männchen unterwegs. Wie viele andere Hummeln kann die Steinhummel schnell verwechselt werden, zum Beispiel mit der Felsen-Kuckuckshummel. Bildbelege sind deshalb wichtig bei der Bestimmung. (Bild: Pindactica e.V.)
Wiesenhummel (Bombus pratorum)
Die Wiesenhummel gehört zu den kleineren Hummelarten und ist auf Wiesen, in Gärten und auch lichten Wäldern zu finden. Die Art hat einen gelben Streifen auf dem Vorderkörper und ein gelbliches Hinterleibsende. Schon früh im Jahr gründen die Königinnen eine Kolonie aus meist 50-120 Tieren. Als Nistplätze dienen oft Mauerritzen oder Vogelnester. Die überwinternden Jungköniginnen ziehen sich dann bereits im August in ihre Winterquartiere zurück. (Bild: Pindactica e.V.)
Gartenhummel (Bombus hortorum)
Mit ihrem weißen Hintern und gelben Streifen am Hinterleib ist die Gartenhummel leicht mit der Erdhummel zu verwechseln. Erstere besitzt jedoch zwei(!) gelbe Binden an beiden Enden des Vorderkörpers bzw. Thorax und einen besonders langen Kopf mit ausgeprägtem Rüssel. Gartenhummeln nisten oft unterirdisch in Mäusenestern, nutzen aber auch Vogelnester. Als Nahrung dienen viele verschiedene Pflanzenarten, weshalb die Art in vielen verschiedenen Lebensräumen wie Wiesen, Weiden, Waldrändern, Parks und Gärten zu finden ist. (Bild: Pindactica e.V.)
Erdhummel (Bombus terrestris, B. lucorum s.l.)
Die Erdhummel ist ein klassischer Generalist, der in vielen verschiedenen Lebensräumen zu finden ist. Die Art besitzt zwei gelbe Streifen und einen weißen Hinterleib. Im Feld lassen sich die Helle und Dunkle Erdhummel kaum unterscheiden. Wir empfehlen deshalb, die Art als Bombus lucorum s.l. im ArtenFinder zu melden. Die ähnliche Gartenhummel besitzt einen weiteren gelben Streifen auf dem hinteren Teil des Vorderköpers. Die Erdhummel ist in fast allen Lebensräumen zu beobachten, nur dichtere Wälder werden gemieden. Nistplätze finden sich meist unterirdisch in Mäusenestern oder Maulwurfsgängen. Ein Volk kann aus bis zu 600 Tieren bestehen. (Bild: Pindactica e.V.)
Ackerhummel (Bombus pascuorum)
Der Name der Ackerhummel ist etwas irreführend, denn die Art ist eigentlich häufiger in Gärten als auf Äckern zu beobachten. Typisch für die Ackerhummel ist ihre lange orange-bräunliche Behaarung auf der Oberseite des Thorax und am Hinterleibsende, der restliche Körper ist weißlich behaart. Die Art fliegt viele verschiedene Blütenpflanzen an und ist ein Generalist. (Bild: Pindactica e.V.)
Baumhummel (Bombus hypnorum)
Die Baumhummel ist ganz typisch gefärbt: brauner Vorderleib, schwarzer Hinterleib, weißer Po. Sie nistet meist oberirdisch und bezieht mit Vorliebe alte Vogelnester. Im Gegensatz zu den meisten anderen Hummelarten reagiert die Baumhummel auf potentielle Gefahren in der Nähe des Nestes leicht reizbar. Bevorzugte Lebensräume sind lichte Wälder, Waldränder, Parkanlagen und Gärten. Die Jungköniginnen überwintern in Unterschlupfmöglichkeiten, welche ausreichend Schutz vor der Witterung bieten. (Bild: Pindactica e.V.)
Blauschwarze Holzbiene (Xylocopa violacea)
Die Blauschwarze Holzbiene ist unsere größte heimische Wildbiene - und keine Hummel. Durch ihre Größe von über zwei Zentimetern und lila-blaue Farbe ist sie leicht zu erkennen. Die äußerlich kaum unterscheidbaren Schwesterarten der Gattung Xylocopa kommen (noch) nicht in Berlin vor. Die Holzbiene nistet in selbstgenagten Gängen in mürbem Totholz. Solange ausreichende Mengen davon zur Verfügung stehen, findet sich die Art in vielen verschiedenen trocken warmen Habitaten – auch in Gärten. (Bild: Pindactica e.V.)
Testen Sie Ihr Hummelwissen
Wo bauen Hummeln ihre Nester? Wie wird die Entwicklung von jungen Königinnen gesteuert? Und was ist eigentlich ein "Blüteneinbruch"? Testen Sie jetzt Ihr Wissen über unsere heimischen Hummeln in unseren beiden ArtenFinder-Quizzen für Anfänger*innen und Fortgeschrittene. Viel Spaß beim Rätseln!
Einführung in die Welt der Hummeln
Hummeln sind mit 40 Arten zwar nur eine kleine Gruppe innerhalb der Wildbienen Deutschlands. Die plüschigen Brummer sind aber echte Sympathieträger und leisten viel für unsere heimischen Wild- und Kulturpflanzen. In diesem Online-Vortrag führt die Wildbienen-Expertin Sophie Organ uns in die Welt der Hummeln ein und erklärt, wie sie leben und wie man sie bestimmt.
Der ArtenFinder für Kinder ist ein Online-Meldeformular, mit dem Kinder - am besten in Begleitung eines Erwachsenen - möglichst einfach dem Thema "Naturbeobachtungen erfassen" annähern können. Das Meldeformular ist ein Angebot unserer Partner aus Rheinland-Pfalz. Wichtiger Hinweis: Die Online-Karte des Meldeformulars ist auf Rheinland-Pfalz ausgerichtet. Bewegen Sie die Karte nach Berlin, um Fundpunkte in Berlin einzutragen. Die Meldungen erscheinen im ArtenFinder Berlin.
egleitet wird das online Meldeformular von einem Sticker-Entdeckerheft. Jede gefundene Art kann im Entdeckerheft mit einem Sticker eingeklebt werden. Weitere Hintergrundinformationen speziell für Erzieherinnen und Erzieher finden sich in einem Begleitheft. Das Sticker-Entdeckerheft sowie das Begleitheft finden Sie zusammen mit weiteren Medien hier in der Mediathek der Stiftung Natur und Umwelt.