Im Juli herrscht viel Verkehr im Berliner Luftraum - die Libellen haben Hochsaison. Es gibt zwei Gruppen: Großlibellen und Kleinlibellen. Gehen Sie mit uns auf die Suche nach den weniger beachteten Kleinlibellen: Melden Sie Ihre Funde von Prachtlibelle, Pechlibelle und Co. und gewinnen Sie spannende Preise bei unserer Monatsverlosung. Oder lernen Sie in unserem Libellen-Quiz und Video-Vortrag mehr über Aussehen, Verhalten und Lebensraum dieser außergewöhnlichen Flugkünstler. Viel Spaß beim Mitmachen!
Die Verlosung im Juli ist beendet
Vielen Dank an alle Teilnehmenden! Insgesamt haben uns 21 Beobachtungen unserer Kleinlibellen-Zielarten erreicht. Besonders beliebte Fotomotive waren die Große Pechlibelle und die Gebänderte Prachtlibelle. Die in Berlin seltenen Arten - Kleine Pechlibelle und Blauflügel-Prachtlibelle - wurden leider nicht gefunden.
Lutz Krause hat vier unserer sechs Zielarten gefunden und das Bestimmungsbuch "Die Libellen Deutschlands" von Michael Frank und Angela Bruens gewonnen. Jacek Kocel und Sabine Steinicke dürfen sich jeweils über eine ArtenFinder-Überraschungstüte freuen. Herzlichen Glückwunsch an die Gewinner*innen!
Frühe Adonislibelle (Pyrrhosoma nymphula)
Foto: Lutz Krause
Große Pechlibelle (Ischnura elegans)
Foto: Jacek Kocel
Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens)
Foto: Sabine Steinicke
Frühe Adonislibelle (Pyrrhosoma nymphula)
Ihr Name verrät es: Die Frühe Adonislibelle zählt zu den ersten Libellen des Jahres. Die Art bevorzugt Lebensräume mit dichter Ufervegetation und sitzt oft auf Blättern. Von hier halten die Männchen unter anderem Ausschau nach Weibchen. Für Berliner*innen ist diese Art unverwechselbar, denn in unserer Region gibt es keine andere rote Kleinlibelle. (Bild: Pindactica e.V.)
Blaue Federlibelle (Platycnemis pennipes)
Die Blaue Federlibelle gehört zu unseren häufigsten heimischen Kleinlibellen. Die Art ist in vielen verschiedenen Lebensräumen zu finden - sogar auf Wiesen und Randstreifen, wenn Gewässer in der Nähe sind. Typisch für die Blaue Federlibelle sind folgende Merkmale: der doppelte schwarze „Humeralstreifen“ an der Thoraxseite, die feinen schwarzen Längsstreifen und Borsten an den Beinen. Die Männchen sind hellblau gefärbt und erinnern etwas an Azurjungfern, die Weibchen sind cremefarben oder grünlich. (Bild: Pindactica e.V.)
Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens)
Eine unserer schönsten und auch größten Kleinlibellen ist die Gebänderte Prachtlibelle. Männchen und Weibchen unterscheiden sich sehr. Die Männchen grenzen sich durch ihre dunkle Flügelbinde gut von der Schwesterart, der Blauflügel-Prachtlibelle (Calopteryx virgo), ab. Schwieriger wird es bei den grün bis bronze schillernden Weibchen: Deren Brustunterseite ist heller als bei C. virgo und sie besitzen eine helle Naht an der Brustseite. Wir empfehlen daher bei den Weibchen unbedingt eine Nahaufnahme von der Seite. (Bild: Pindactica e.V.)
Blauflügel-Prachtlibelle (Calopteryx virgo)
Die Blauflügel-Prachtlibelle gehört zu unseren auffälligsten Kleinlibellen. Sowohl der Körper als auch die Flügel der Männchen sind komplett blau gefärbt. Die Weibchen sind schlichter, schillern in Bronze und Grüntönen und unterscheiden sich durch ihre braungetönten Flügel von ihrer Schwesterart, der Gebänderten Prachtlibelle. Die Art bevorzugt in der Regel schattigere Fließgewässer als die Gebänderte Prachtlibelle und ist am aktivsten zwischen Mai und August. In Berlin gab es in den letzten Jahren nur wenige Nachweise. Die Datenlage reicht daher nicht aus, um ihre Gefährdung zu bewerten. (Bild: Pindactica e.V.)
Große Pechlibelle (Ischnura elegans)
Die Große Pechlibelle hat keine hohen Ansprüche an ihre Fortpflanzungsgewässer und ist daher weit verbreitet. Besonders gut ist die Art anhand ihrer Oberseite zu bestimmen: Auf der Augenoberseite befinden sich kreisrunde, hellblaue Flecken. Und der Hinterleib ist bis auf eine hellblaue Schlussbinde am 8. Segment schwarz gefärbt. Bei der sehr ähnlichen, aber selteneren Kleinen Pechlibelle erstreckt sich die Endbinde über 1,5 Segmente. (Bild: Pindactica e.V.)
Kleine Pechlibelle (Ischnura pumilo)
Die Kleine Pechlibelle ist kleiner und deutlich seltener als ihre Verwechslungsart, die Große Pechlibelle. Auch die Männchen der Kleinen Pechlibelle besitzen hellblaue Flecken auf den Augen und einen schwarzen Hinterleib mit heller Schlussbinde. Die Binde der kleineren Art ist jedoch größer und erstreckt sich über das 9. Segment und die hintere Hälfte des 8. Segments. Die Weibchen der Art sind komplett anders gefärbt: Erst orange, dann grünlich und ohne Schlussbinde. Besiedelt werden eher temporäre Gewässer wie Kiesgruben, Lehmtümpel oder Überschwemmungsgewässer. (Bild: Pindactica e.V.)
Testen Sie Ihr Wissen über Kleinlibellen
Wie unterscheidet man Groß- und Kleinlibellen? Welche Merkmale sind typisch für Federlibellen? Und wann kann man die Tiere im "Tandem" beobachten? Testen Sie jetzt Ihr Wissen über Kleinlibellen in unseren beiden ArtenFinder-Quizzen für Anfänger*innen und Fortgeschrittene. Viel Spaß beim Rätseln!
Libellen im Klimawandel
Libellen sind nicht nur ausgezeichnete Flieger und Jäger. Sie zählen auch zu unseren wichtigsten Bioindikatoren. Ihre Larven verbringen teilweise mehrere Jahre im Wasser, so dass viele Arten auf besondere Umweltbedingungen angewiesen sind und sensibel auf Veränderungen im Ökosystem reagieren. Die fortschreitende Klimaerwärmung verändert unsere Ökosysteme aktuell dramatisch. In diesem Online-Vortrag gibt Dr. Jürgen Ott, Libellenexperte und Dozent an der RPTU Kaiserslautern-Landau, einen spannenden Einblick in die Welt von Groß- und Kleinlibellen. Ein Fokus wird auf den Auswirkungen des Klimawandels auf einige Libellenarten liegen.
Der ArtenFinder für Kinder ist ein Online-Meldeformular, mit dem Kinder - am besten in Begleitung eines Erwachsenen - möglichst einfach dem Thema "Naturbeobachtungen erfassen" annähern können. Das Meldeformular ist ein Angebot unserer Partner aus Rheinland-Pfalz. Wichtiger Hinweis: Die Online-Karte des Meldeformulars ist auf Rheinland-Pfalz ausgerichtet. Bewegen Sie die Karte nach Berlin, um Fundpunkte in Berlin einzutragen. Die Meldungen erscheinen im ArtenFinder Berlin.
egleitet wird das online Meldeformular von einem Sticker-Entdeckerheft. Jede gefundene Art kann im Entdeckerheft mit einem Sticker eingeklebt werden. Weitere Hintergrundinformationen speziell für Erzieherinnen und Erzieher finden sich in einem Begleitheft. Das Sticker-Entdeckerheft sowie das Begleitheft finden Sie zusammen mit weiteren Medien hier in der Mediathek der Stiftung Natur und Umwelt.