In Deutschland leben sieben Schlangenarten, zwei (vielleicht drei) davon auch in Berlin. Sobald im Frühjahr die Temperaturen steigen, werden auch die schlanken Jäger wieder aktiv. Im April möchten wir die Aufmerksamkeit daher auf die Schlangen richten: Gehen Sie auf die Suche nach Ringelnattern und gewinnen Sie spannende Preise bei unserer Monatsverlosung. Oder lernen Sie in unserem Schlangen-Quiz und Video-Vortrag mehr über Aussehen, Verhalten und Lebensraum von Schlangen und Schleichen. Viel Spaß beim Mitmachen!
Die Verlosung im April ist beendet
Vielen Dank an alle Teilnehmenden! Insgesamt haben uns acht Beobachtungen von Schlangen erreicht. Die Berliner Schlangen mochten den relativ kalten April anscheinend nicht besonders und trauten sich noch nicht aus ihren Winterverstecken. Trotzdem haben uns ein paar beeindruckende Meldungen von Ringelnattern und sogar Kreuzottern erreicht.
Lutz Krause konnte mit insgesamt fünf Ringelnatter-Funden den "Reptilienführer Deutschlands" von Burkhard Thiesmeier ergattern. Roman Stresow hat mit seinen beeindruckenden Fotos von Berliner Kreuzottern eine ArtenFinder-Überraschungstüte gewonnen. Herzlichen Glückwunsch an die Gewinner!
Ringelnatter im Tegeler Fließ. Foto: Lutz Krause
Zwei trächtige Kreuzottern sonnen sich. Foto: Roman Stresow
Ein Ringelnatter-Weibchen paart sich mit sieben Männchen. Foto: Roman Stresow
Ringelnatter (Natrix natrix)
Die Östliche Ringelnatter ist die häufigste Schlangenart Deutschlands. Die Art findet sich vor allem in der Nähe von Wasserläufen, Seen, Tümpeln oder Teichen. Dort jagt sie ihre bevorzugte Beute: kleinere Fische und Amphibien. Ihr Körper ist hell- bis dunkelgrau gefärbt, mit schwarzen Flecken auf dem Rücken und den Seiten. Selten kommen auch Schwärzlinge vor. Ganz typisch für die Art ist ein halbmondförmiger, gelb-weißer Fleck im Nacken. Die Pupillen sind rund, so wie bei allen Nattern. Ringelnattern sind scheu und für den Menschen nicht gefährlich. (Bild: Pindactica e.V.)
Kreuzotter (Vipera berus)
Die Kreuzotter kann bis zu 85 Zentimeter lang werden und wirkt eher etwas plump. Typisch ist das durchgehende Zickzackband auf ihrem Rücken. Die Männchen und Weibchen unterscheiden sich deutlich: Erstere sind deutlich kleiner und hell gefärbt mit dunklem Rückenmuster. Die größeren Weibchen haben eine braune Grundfarbe und mit weniger kontrastreichem Muster. Bis vor wenigen Jahren galt die Art noch als Ausgestorben in Berlin. Mittlerweile existiert wieder eine kleine Population im Nordwesten der Stadt, die aber auch wieder im Abnehmen begriffen ist. (Bild: Pindactica e.V.)
Schlingnatter (Coronella austriaca)
Die Schlingnatter wurde immer nur vereinzelt in Berlin gefunden, zum Beispiel 2012 am Biesenhorster Sand und 2009 in Spandau. Vermutlich existieren keine reproduzierenden Populationen. Die Schlange ist grau-braun gefärbt mit dunklen Flecken auf dem Rücken und damit perfekt getarnt. Durch ihre Kopfzeichnung ist sie sicher zu bestimmen: An der Seite - vom Nasenloch übers Auge bis zum Mundwinkel – verläuft ein deutlicher brauner Streifen. Auf der Kopfoberseite fällt ein dunkler Fleck auf, der an ein „Krönchen“ erinnert. Die Art bewohnt trockene, warme Gebiete, wo sie sich hauptsächlich von Eidechsen ernährt. Für den Menschen ist sie vollkommen ungefährlich. (Bild: Pindactica e.V.)
Blindschleiche (Anguis fragilis)
Die Blindschleiche sieht zwar aus wie eine Schlange, ist aber näher mit den Eidechsen verwand. Ein Unterschied: Blindschleichen können Blinzeln, Schlangen nicht. Typisches Merkmal der Blindschleiche sind die glatten silber- bis bonzefarbenen Schuppen. Die Art besiedelt viele verschiedene Lebensräume, in Berlin sind es vor allem die Forsten, Gärten und Bahndämme. Um die Tiere zu entdecken, sollte man in den Morgenstunden sonnenbeschienene trockene Stellen aufsuchen. Hier wärmen sich die hauptsächlich tagaktiven Tiere nach einer kühlen Nacht auf. (Bild: Pindactica e.V.)
Testen Sie Ihr Schlangenwissen
Können Schlangen blinzeln? Wo findet man Schlingnattern? Und wie überleben Kreuzottern im kühlen Skandinavien? Testen Sie jetzt Ihr Wissen über unsere heimischen Schlangen in unseren beiden ArtenFinder-Quizzen für Anfänger*innen und Fortgeschrittene. Viel Spaß beim Rätseln!
Die Schlangen Deutschlands
Man bekommt sie eher selten zu Gesicht - doch in Deutschland leben sieben Schlangenarten. Frederic Griesbaum, Herpetologe am Museum für Naturkunde Berlin, stellt in diesem Online-Vortrag die einzelnen Arten vor und widmet sich den Lebensräumen, Bedrohungsursachen und dem Schutz dieser scheuen Tiere.
Der ArtenFinder für Kinder ist ein Online-Meldeformular, mit dem Kinder - am besten in Begleitung eines Erwachsenen - möglichst einfach dem Thema "Naturbeobachtungen erfassen" annähern können. Das Meldeformular ist ein Angebot unserer Partner aus Rheinland-Pfalz. Wichtiger Hinweis: Die Online-Karte des Meldeformulars ist auf Rheinland-Pfalz ausgerichtet. Bewegen Sie die Karte nach Berlin, um Fundpunkte in Berlin einzutragen. Die Meldungen erscheinen im ArtenFinder Berlin.
egleitet wird das online Meldeformular von einem Sticker-Entdeckerheft. Jede gefundene Art kann im Entdeckerheft mit einem Sticker eingeklebt werden. Weitere Hintergrundinformationen speziell für Erzieherinnen und Erzieher finden sich in einem Begleitheft. Das Sticker-Entdeckerheft sowie das Begleitheft finden Sie zusammen mit weiteren Medien hier in der Mediathek der Stiftung Natur und Umwelt.