Im März beginnen Erd- und Knoblauchkröten zu ihren Laichgewässern zu wandern und sich fortzupflanzen. Leider gehen die Bestände unserer Amphibien aktuell stark zurück - unter anderem durch die Austrocknung von Kleingewässern. Wir wollen im März daher unsere Aufmerksamkeit auf diese bedrohte Artegruppe richten: Gehen Sie auf die Suche nach Erdkröte und Co. und gewinnen Sie spannende Preise bei unserer Monatsverlosung. Oder lernen Sie in unserem Kröten-Quiz und Video-Vortrag mehr über Aussehen, Verhalten und Lebensraum dieser anpassungsfähigen Tiere. Viel Spaß beim Mitmachen!
Die Verlosung im März ist beendet
Vielen Dank an alle Teilnehmenden! Insgesamt haben uns 18 Beobachtungen von Erdkröten erreicht. Diese geringe Anzahl von Beobachtungen und Arten hat uns zunächst etwas überrascht. Ein möglicher Grund könnte das relativ kalte Wetter in der ersten Märzhälfte gewesen sein, weshalb die Kröten nur für einen Teil des Aktionszeitraums zu beobachten waren. Leider sehen wir auch dieses Jahr wieder, dass die Bestände vieler Amphibien stark zurückgehen. Auch dies könnte zu diesem geringen Rücklauf geführt haben.
Mit seinem nächtlichen Fund einer Erdkröte im Britzer Garten konnte Dirk Gerbode den "Amphibienführer Deutschlands" von Burkhard Thiesmeier ergattern. Lutz Rothmann und Volker Ackermann haben mit ihren Beobachtungen von Erdkröten im eigenen Kleingarten und im Grunewald beide eine ArtenFinder-Überraschungstüte gewonnen. Herzlichen Glückwunsch an die Gewinner!
Foto: Dirk Gerbode
Foto: Lutz Rothmann
Foto: Volker Ackermann
Erdkröte (Bufo bufo)
Die Erdkröte ist wohl unsere bekannteste und häufigste einheimische Krötenart. Man kann die Frühlaicher schon in regenreichen Märznächten auf dem Weg von ihren Winterquartieren hin zum Laichgewässer (Tümpel, Seen und kleine Gewässer) beobachten. Die Männchen halten bereits auf dem Weg nach Weibchen Ausschau, klammern sich bei Gelegenheit an paarungswilligen Weibchen fest und lassen sich Huckepack (Amplexus) zum Gewässer tragen. Typische Erkennungsmerkmale von Erdkröten sind die goldenen Augen und die bräunliche warzige Haut. Männchen sind kleiner als Weibchen und weisen schwärzliche Brunftschwielen am Daumen auf. (Bild: Pindactica e.V.)
Knoblauchkröte (Pleobates fuscus)
Die Knoblauchkröte ist gut an ihren senkrechten, schlitzförmigen Katzenpupillen zu erkennen. Typisch sind auch die Grabschwielen an den Hinterbeinen, mit denen sich die Tiere hervorragend eingraben können. Die Knoblauchkröte verbringt einen Großteil ihres Lebens eingegraben und benötigt Lebensräume mit lockeren Böden. Diese Bedingungen findet sie vor allem auf extensiv bewirtschafteten Äckern und in Kleingärten (Vorsicht bei Gartenarbeiten!). Bei Gefahr sondert die Knoblauchkröte ein Sekret ab, welches nach Knoblauch riecht, daher hat die kleine Kröte auch ihren Namen. In Berlin nehmen die Bestände der Knoblauchkröte leider stark ab, sie gilt hier als gefährdet. (Bild: Pindactica e.V.)
Wechselkröte (Bufotes viridis)
Die Wechselkröte kann mit der Kreuzkröte verwechselt werden, besitzt aber ein klarer abgegrenztes grünlich-braunes Fleckenmuster auf weißen Grund. In einem gewissen Maß kann die Wechselkröte ihre Färbung anpassen, was vermutlich zu ihrem Namen geführt hat. Die Bestände der Wechselkröte gehen in den letzten Jahren deutschlandweit und auch in Berlin stark zurück. Die Art gilt deshalb als stark gefährdet. (Bild: Pindactica e.V.)
Kreuzkröte (Epidalea calamita)
Die Kreuzkröte ähnelt der Wechselkröte, besitzt aber einen deutlichen, hellen Strich entlang der Wirbelsäule. Sie ist braun-grün gefärbt und ihre Flecken wirken verwaschener als bei der Wechselkröte. Ebenfalls typisch für die Kreuzkröte sind ihre kurzen Beine, weshalb die Tiere weniger hüpfen und sich eher krabbelnd fortbewegen. Die Kreuzkröte ist eine Pionierart und oft in warmen, offenen Lebensräumen mit lockeren und sandigen Böden anzutreffen. In Berlin gibt es nur noch ein Vorkommen am Pankower Tor. Die Art ist bei uns deshalb vom Aussterben bedroht. (Bild: Pindactica e.V.)
Rotbauchunke (Bombina bombina)
Die Rotbauchunke gehört eigentlich gar nicht zu den Kröten, besitzt aber eine ähnlich warzige Haut. Bei Gefahr nimmt sie eine typische Körperhaltung – die Kahnstellung – ein und präsentiert ihren roten Bauch. Ebenfalls typisch für Unken sind ihre herzförmigen Pupillen. Die Art benötigt fischfreie Gewässer mit einer starken Wasserdynamik (Austrocknung und Überschwemmung), z.B. kleine Tümpel auf Brachen. Aber auch Kleingärten können ein geeigneter Lebensraum sein. In Berlin kommt die Art nur noch an einem Standort im Nordosten vor und gilt daher als vom Aussterben bedroht. (Bild: Pindactica e.V.)
Testen Sie Ihr Krötenwissen
Wovon ernähren sich Kröten? Haben sie überhaupt Zähne? Und wie klingen Knoblauchkröten unter Wasser? Testen Sie jetzt Ihr Wissen über unsere heimischen Amphibien in unseren beiden ArtenFinder-Quizzen für Anfänger*innen und Fortgeschrittene. Viel Spaß beim Rätsel!
Faszination Kröten
Was bedeutet der Begriff „Kröte“? Wo und wie muss man suchen, um die immer seltener werdenden Froschlurche zu finden? Warum brechen die Bestände aktuell ein und lässt sich dieser Vorgang aufhalten? Diesen Fragen und weiteren Aspekten rund um das Thema „Kröte“ widmet sich der Online-Vortrag von Susanne Bengsch, Diplom-Biologin und Leiterin der Koordinierungsstelle Fauna bei der Stiftung Naturschutz Berlin.
Der ArtenFinder für Kinder ist ein Online-Meldeformular, mit dem Kinder - am besten in Begleitung eines Erwachsenen - möglichst einfach dem Thema "Naturbeobachtungen erfassen" annähern können. Das Meldeformular ist ein Angebot unserer Partner aus Rheinland-Pfalz. Wichtiger Hinweis: Die Online-Karte des Meldeformulars ist auf Rheinland-Pfalz ausgerichtet. Bewegen Sie die Karte nach Berlin, um Fundpunkte in Berlin einzutragen. Die Meldungen erscheinen im ArtenFinder Berlin.
egleitet wird das online Meldeformular von einem Sticker-Entdeckerheft. Jede gefundene Art kann im Entdeckerheft mit einem Sticker eingeklebt werden. Weitere Hintergrundinformationen speziell für Erzieherinnen und Erzieher finden sich in einem Begleitheft. Das Sticker-Entdeckerheft sowie das Begleitheft finden Sie zusammen mit weiteren Medien hier in der Mediathek der Stiftung Natur und Umwelt.